Bali – Die Insel der Götter

Von Java nach Bali

Transfer mit Bus und Zug

Auf unserer Rundreise haben wir fast jeden Tag mindestens 3 bis 4 Stunden im klimatisierten Reisebus verbracht. Eine Zugfahrt von Yogya nach Malang dauert ca. 8 Stunden, war aber eine willkommene Abwechslung und sehr angenehm, da wir in der Eksecutif Klasse fuhren (mit Klimaanlage und Liegen, die der Business Class einiger Airlines nahe kommen). Man erhält personalisierte Tickets mit Passportnummer und Sitzplatzreservierungen vom Reiseleiter und kann in der Vorhalle einige Snacks kaufen. Ich empfehle ganz gerne das Rotti’O, sehr leckere süße Brötchen für 10.000 Rph. Leider gabs diese nur auf Java 🙁 Die Fahrt ist ganz angenehm, jedoch solltet ihr zwei Dinge wissen: 1. Die Toiletten sind asiatisch → Mit Loch im Boden und während der Fahrt ist es schwierig zu treffen. Bitte hier an Hygieneartikel denken. 2. Es gibt nur ein Gleis und man muss bis zu 30 Minuten warten, wenn dieser gerade belegt ist. Auf längeren Zugfahren empfehle ich eine Portion Geduld, nehmt euch Eat. Pray. Love. und ein Dutzend Rotti’O Brötchen und genießt die tolle Landschaft. 

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Nachdem wir am frühen Morgen Mount Ijen bestiegen haben, fuhren wir in Richtung Küste. Die Fahrzeiten auf Java und Indonesien sollte man nicht unterschätzen, denn man verbringt im Durchschnitt zwischen drei und fünf Stunden im Bus pro Strecke. Mit Zug und Fähre gönnt man sich eine kleine Abwechslung und lernt einen anderen Blickwinkel kennen. 

Bali kennt sicherlich jeder – nicht zuletzt durch Julia Roberts’s Eat Pray Love, welches ich total überbewertet finde. Ich habe das Buch schon länger gehabt und vor dem Film gelesen (es wird da vieles ausgelassen oder abgeändert), und dadurch vielleicht ein anderes Bild von Bali gehabt. Traumhafte weiße Strände, tropische Regenwälder und hübsche Männer (das trifft hier schon zu) sollten mich in meinen Träumen erwarten. In letzter Zeit wird Bali nur noch als Badedestination beworben und verkauft. Honeymooner und Yogis sollen dort die vollkommene Erfüllung finden.

Die Realität sieht leider anders aus: Backpacker, Partywütige, Surfer und Massentouristen an Balis Stränden. Wohin ist mein schöner Traumstrand? Bin ich hier wieder am Patong Beach?

Vielleicht bin ich mit den falschen Vorstellungen nach Bali gekommen und daher so enttäuscht. Ich bin sicherlich nicht die einzige, die sich was anderes unter Bali vorgestellt hat. 

Die Überfahrt nach Bali war ganz in Ordnung, wobei wir manchmal dachten, dass diese sich nicht bewegt. Von der Fähre konnte man schöne Bilder von den Vulkanen Ost-Javas machen und es wurde einem wieder bewusst, dass Indonesien ein Vulkanland ist. 300 Vulkane kann das Land vorzeigen und davon sind ca. 130 aktiv. Sie können also jederzeit ausbrechen. Auch wir bekamen den Ausbruch des Mt. Rijani auf Lombok am eigenem Leibe zu spüren als dieser am 4. November ausbrach. Die Aschewolken erschwerten die Aktikiväteten des Flughafen Denpasars, sodass er bis zum Freitag morgen gesperrt wurde. Da wir erst die Woche drauf, am Dienstag, den 11. November, nach Doha flogen, sollte dies kein Problem sein. So dachten wir jedenfalls, denn bis Montag morgen war der Flughafen hin und wieder gesperrt. Wir wussten bis Dienstag Morgen nicht, ob wir noch nach Hause kommen. Sicherhaltshalber wurden alle Arbeitgeber benachrichtigt und ich stellte mich so langsam darauf ein noch ein paar Tage auf Bali zu verbringen. Am schwersten traf es die Australier, denn Jet Star, Virigin und Qantas sagten alle Flüge nach Australien ab. Immer wieder trafen wir auf australische Gäste, die jeden Tag ein und auscheckten und zum Flughafen fuhren, um dann Stunden später umzukehren. Ein Zustand, den ich keinen empfehlen möchte.

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Mit der Fähre nach Bali

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Java und auch Bali sehen auf der Landkarte nicht allzu groß aus, aber die Distanzen, die zurück gelegt werden, sind immens. Strecken, die in Deutschland in nur ein oder zwei Stunden zurückgelegt werden, benötigen hier fast das Doppelte. Grund: dichter Verkehr, keine Autobahnen und keine  bzw. sehr gefährliche Überholmanöver. Schon mal mit einem Reisebus einen LKW überholt?

Sobald wir Bali erreichten, stellten wir erst Mal die Uhr eine Stunde nach vorne und fuhren von Westen nach Lovina, im Norden der Insel, wo uns das Aditya Beach Hotel willkommen hieß. Das Hotel war für eine Nacht ok, aber nichts für meine Kunden, die eher im höheren Segment reisen. Lovina Beach ist ein natürlicher schwarzer Strand, etwas schmal, aber ansonsten ganz nett. Lovina ist berühmt für seine Lovina Delfine, die wir am nächsten Morgen auch besucht haben. Den Ausflug zu den Delfinen werde ich euch nicht empfehlen, da es einer Treibjagd ähnelt. Über 50 Boote sammeln sich und jagen den armen Delfinen hinterher. Bitte nimmt nicht an dieser Hetzjagd teil! Nach ca. 15 Minuten Horrorschauspiel drehten wir auf unseren Wunsch um und entdecken die schönen Seiten Lovinas. Kristallklare Tauchgründe. Ich war kurz davor in das Wasser zu springen, aber ein straffer Terminplan hielt mich zurück. Wir fuhren nach dem Frühstück weiter nach Kintamani. Dort aßen wir im Lake View Hotel und Restaurant und genoßen die phänomenale Aussicht auf Mount Batur und den Batur See.

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Anschließend erreichten wir Candidasa an der Ostküste Balis (Transferzeit lag bei ca. 6 – 7 Stunden). Wir übernachteten im schnuckeligen Ashyana Hotel, einem tollen Bungalow Resort, dass mit seiner Herzlichkeit, großen Zimmern und Meerblick für Wohlfühlstimmung sorgte. Einzig alleine ein Punkt stört mich: der felsige, nicht vorhandene Strand. Meerblick ist in den ersten 4 Bungalows garantiert und die Aussicht ist schön, aber für einen reinen Strandaufenthalt leider nicht geeignet. Nichtsdestottrotz empfehle ich das Ashyana sehr gerne, da es wirklich charmant ist und man für ein oder zwei Tage einfach abschalten kann. Außerdem kann man gegenüber in den Geschäften sehr gut einkaufen. Sarongs und Goa-Hosen gibt es hier reichlich und sehr günstig ( bis 70.000 Rupiah sollte man schon runterhandeln und immer daran denken zu lächeln und freundlich zu sein).

Das Ashyana Candidasa

Kleine Bungalowanlage mit Meer-und Gartenblick, großzügige und liebevoll eingerichtete Zimmer, etwas kleiner Pool⇒ Meine Empfehlung, wenn man nicht unbedingt baden möchte, sondern einfach nur die Füße hochlegen will

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Kochkurs im Le Zat Beach Restaurant

Ich liebe die indonesische Küche, besonders Bami und Nasi Goreng plus Spiegelei, und freute mich über den Kochkurs. Als Asiatin wurde mir das Kochen in die Wiege gelegt und als ich von zu Hause auszog brachte ich mir die asiatische Küche selber bei. Nur leider habe ich zu selten Gelegenheit meine Kochkünste auszuüben, da asiatisch kochen sehr aufwendig ist. Wir bereiteten heute  6 Gerichte vor u.a. Frühlingsrollen und Satespiesse. Unser Chefkoch war sehr geduldig und erklärte uns die einzelnen Schritte. Zuvor ging er mit uns durch die Hotelanlage und zeigte uns einzelne Kräuter und Pflanzen. Am Abend probierten wir unsere leckeren Gerichte und genoßen einen traditionellen, balinesischen Tanz.

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Am nächsten Tag überraschte mich ein sehr süßes Frühstück, das ich am Abend zuvor bereits aussuchen musste. Ist das nicht süß? Das tolle Personal, die großen Zimmer und die persönliche Note machen den Aufenthalt in Candidasa unvergesslich.

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Heute stand der Besuch des Wassertempels auf dem Programm. Was stellt man sich bloß unter einem Wassertempel vor? Den Palast von Triton und Ariel? Gehen wir heute etwa unter Wasser?  Der Wasserpalast Tirta Gangga bedeutet Heiliges Wasser des Ganges und ist sozusagen das Vergleichsstück zum Sommerpalast Beijings. Der König verbrachte im Wasserpalast seine Freizeit und entspannte sich hier, was ich mir bei diesen Bildern sehr gut vorstellen kann.

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Der Wasserpalast hat schon etwas romantisches und hier würde ich beim nächsten Mal sicherlich einen halben bis ganzen Tag verbringen. Wusstet ihr, dass man da auch übernachten kann? Ganz günstig sind die 5 Zimmer nicht, aber sehr sehr schön. Für mehr Informationen schickt mir doch einfach eine nette Email.

Bali ist ja bekannt für seine Strände. Die Insel ist sehr groß und hat daher mehrere Strände. Alle Strände, die ich während meines 4-tägigen Aufenthalts begutachten konnte, habe mich nicht von den Socken gehauen. Vielleicht bin ich einfach nur von Thailand verwöhnt, aber unter „Honeymoon in Bali“ stelle ich mir eben weiße, endlose Strände mit kleinen Bungalows vor und nicht Hotels an Hotels gereiht, viele Touristen …

Der schönste Strand für Honeymooner, Pärchen und auch Familien ist eventuell Sanur Beach. Hier sollte man wie auch im Rest Balis beachten, dass viele Hotels nicht direkten Strandzugang haben, sondern eine Straße dazwischen liegt. Shuttletransfer werden zwar angeboten, machen doch eine direkte Strandlage nicht wett. Weiterhin solltet ihr wissen, dass ALLE Strände Balis öffentlich sind.

Sanur Beach

Schöner Sandstrand, ein Pflasterweg eignet sich gut zum Flanieren und Radfahren. Das Strandlokal des Gazebo Beach Hotels bietet günstige Gerichte und Getränke an. Probiert auf jeden Fall das Nasi Goreng Spezial a la Gazebo. In Sanur empfehle ich   euch das The Pavillions Sanur, ein sehr schönes Luxusresort, aber eben ohne Strandlage. Der Strand ist ca. 5 Minuten Fußweg entfernt.

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Jimbaran Beach

Ja Jimbaran Beach hat schon was. Vor allem die Maßentouristen am Abend, wenn das Meeresfrüchtebuffet zum Essen ruft.Der Strand ist breit, weiß und schön, aber was nun mal gar nicht geht, sind die vielen Touristen und die Restaurants. Da das Four Seasons auch am Jimbaran Beach liegt (am ruhigen Ende), bedeutet das was Gutes, aber mich stören die vielen Touristen am Strand. Zum Ausgehen gut geeignet, aber zum Erholen für mich leider ein No Go. 

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Terima Kasih Indonesia!

Ich habe in den letzten Tagen viel von dir gesehen und du bist mir ans Herz gewachsen. Die religiösen Unterschiede zwischen Java und Bali sind schon extrem (Islam auf Java und Hinduismus auf Bali) und ich gebe zu, mich mehr mit Bali zu identifizieren. Java ist eine sehr interessante Insel und zeigt die kulturellen Aspekte mit seinen Vulkanen, Moscheen und Menschen, wohingegen Bali mit seinen Reisterrassen, lockeren Menschen und wunderschönen Landschaften fasziniert. Indonesien ist definitiv die Lange Anreise wert und steht ganz oben auf meiner Liste „Top Länder Asiens“. Mein Dank geht auch an das Tourismusministerium und an die DMC Happy Trails. Und natürlich an unseren super Reiseleiter Yohanes, der uns das tolle Land so herzlich nah gebracht hat. Ohne dich wäre diese Reise nicht so einzigartig geworden.

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