Myanmar – Das unberührte Asien: Yangon und Mandalay

Es gibt nur wenige Länder dieser Welt, die so lange isoliert waren wie Myanmar. Von einer Militärdiktatur regiert, war es bis 2010 recht schwierig einzureisen. Seit dem Regierungswechsel im oben genannten Jahr, ist es nun viel einfacher nach Myanmar zu reisen, welches auch unter seinem alten Namen „Burma“ oder „Birma“ bekannt ist. Auch heute noch nennen angloamerikanische Staaten Myanmar Burma. Die Myanmaren selbst nennen Ihr Land Myanmar, das „Schnell“ und „Stark“ bedeutet.
Viele haben Myanmar nicht auf dem Schirm und können daher nichts damit anfangen. Myanmar? Wo liegt es? Wofür ist es berühmt? Fragen über Fragen, wenn ich mit Freunden und Familie über meine geplante Reise spreche.

Karaweik Barke

Wo liegt Myanmar?

Myanmar ist ein Staat in Südostasien, angrenzend an China, Thailand, Indien und Bangladesch.
Einst eine britische Kolonie, ist dieses Land nun berühmt für seine Tempel und Pagoden. Nirgendswo auf der Welt findet man den Buddhismus so allgegenwärtig. Andere kennen Myanmar aufgrund seiner berühmtesten Bewohnerin: Aung San Suu Kyi, die von 1988 bis 2010 unter Hausarrest steht und für Ihren Kampf für Demokratie 1988 einen Friedensnobelpreis bekam. Ihr solltet unbedingt „The Lady“ mit Michelle Yeoh schauen, einer der besten Filme, die ich gesehen habe. Aung San (heute Mitte 70) ist nicht nur eine Politikerin, sondern auch eine liebende Mutter und Ehefrau, die sich zwischen Land und Familie entscheiden musste. Wie hättest du entschieden? Dein Land oder deine Familie?

Benötige ich ein Visum?

Für Myanmar ist ein mind. 6 Monate gültiger Pass sowie ein Visum Pflicht. Letzteres bekommt man online bequem und günstig (50 USD).


Welche Airlines steuern Myanmar an?

Es gibt zurzeit keine direkten Flüge, daher routet man über Bangkok, Dubai, Doha oder Singapur. Die schnellste Verbindung ist  Thai Airways, da die Wartezeit nur knapp 1 ½ Stunden beträgt. Empfehlenswert ist auch ein Stoppover dort, sodass man auch einen Weiterflug nach Mandalay nehmen kann (Thai Smile oder Bangkok Airways) und nicht zwei Mal nach Yangon fliegt. Günstiger wird es mit Emirates, jedoch ist die Wartezeit mit fast 4 Stunden sehr lange. Die Maschinen sind jedoch top und wenn man Glück hat, kann man wie ich die hinteren Zweier Reihen buchen.

Wieviel kostet Myanmar?

Im Vergleich zu seinen Nachbarländern ist Myanmar sehr teuer, da die Nachfrage höher als das Angebot ist. Alleine die Hotelraten fangen bei ca. 80 USD (für ein günstiges Drei Sterne Hotel in Yangon, Bagan oder Mandalay). Getränke und Essen hingegen sind human. Man kann hier für 2 USD lecker im Teashop essen oder auch seine 15 USD im Hotel ausgeben. Für jeden Geldbeutel ist was dabei.


Kann man mit USD zahlen?

Seit Oktober 2015 ist es gesetzlich vorgeschrieben, dass Hotels und Restaurants keine Dollarscheine mehr akzeptieren sollen. Geld sollte man am Flughafen tauschen und darauf achten, dass die Scheine sauber und ohne Risse sind. Am liebsten Druckfrisch. Ein Dollar liegt bei ca 1300 Kyatt (ausgesprochen Tschatt), Stand Oktober 2016. Interessanterweise kann man auch in vielen Hotels mit Kreditkarte oder USD zahlen (Stand Oktober 2016). ATM gibt es in jeder grösseren Stadt, jedoch sind einige leer.

Wie lautet die klassische Route?

Diese Route beinhaltet Yangon-Mandalay-Bagan und Inle See und benötigt mindestens 9 Tage und 8 Nächte. Man kann die Route noch um den Süden (Golden Rock, Hpa An und Mawlamyaing), den Norden oder am Strand verlängern (Ngapali Beach).

Meine 15-tägige Rundreise: Yangon-Mandalay-Bagan-Heho-Kalaw-Inle See-Yangon-Golden Rock-Hpa An und Mawlamyaing.

Meine Myanmarreise beginnt mit einem Emiratesflug von München über Dubai nach Yangon und dauert knappe 17 Tage. Gemeinsam mit einer Kollegin bereise ich diese tolle Land, lerne herzliche Menschen kennen und verliebe mich in diese atemberaubende Landschaft. Die erste Station ist Yangon, wo wir gegen frühen Mittag landen. Der Flug im A380 ist sehr bequem und das Entertainment uptodate. Die knappen 3:30 Stunden Wartezeit wurden mit einem Nickerchen überbrückt.

In Yangon angekommen, zeigen wir das Schreiben des E-Visas vor, bekommen einen Stempel und schwups sind wir in Myanmar.

Leider gibt es Probleme mit dem Gepäck, sodass wir gut eine Stunde auf unser Gepäck warten müssen. Dann kommt noch der starke Regen dazu…. Achja, Regenzeit in Asien!


Nach dem Einchecken im Hotel, ziehen wir uns kurz um und los geht es mit der Arbeit! Drei Hotelinspektionen nach einem langen Flug sind doch ein Klacks;)

Sule Shangri-La

Am Abend dann das erste Highlight (von vielen!): Die Shwedagon Pagode zum Sonnenuntergang. Gemeinsam mit unserem Guide Chan spazieren wir durch das bedeutendste Werk des Landes und atmen diese wunderbare Atmosphäre ein. Mittlerweile fängt es wieder an zu regnen, aber dies stört mich recht wenig, bei so viel Gold und Glitzer.

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Shwedagon Pagode

Der nächste Morgen ist so gut, denn der geplante 7 Uhr Flug verschiebt sich um eine Stunde nach vorne. Aufstehen um 4, Abfahrt um 4:30 Uhr! Freude!

Die erste Überraschung erfolgt sofort, denn in Myanmar fliegt man mit kleinen Propellermaschinen privater Airlines wie Yangon Airways, Air KBZ oder Mann Yadarnaporn. Die Maschinen starten einmal und ziehen einen grossen Kreis durch das Land, sodass man auch man zwischenlandet, was uns nicht ganz bewusst war. Da sich der Flug verschob, sind wir nicht in einer direkten Maschine nach Mandalay, sondern landen in Nyaung U -Bagan zwischen. Wenn man nicht aufpasst, steigt man in Bagan anstatt Mandalay aus. Zwar versuchen wir immer Direkte Maschinen zu buchen, diese können aber immer wieder abgeändert werden, sodass man höllisch aufpassen sollte wo man raus will. Obendrein kann man sich an den farbigen Stickern orientieren, die einem am Flughafen auf die Brust gedrückt werden. Gelb heisst glaub ich Mandalay und Rot Heho. Das System hab ich jedoch noch nicht ganz raus!


Nachdem wir nun im richtigen Flieger sitzen und auch am richtigen Flughafen gelandet sind, heisst uns unser zweiter Guide, Mr Su, willkommen, ein ganz junger und sympatischer Guide. Wir wohnen im Mandalay Hill, einem zugegeben hässlichen Betonklotz mit grossen, tollen Zimmern, Pool und Service. Da viele Hotels dort gebaut werden, wo gerade Platz ist, liegen diese meist ausserhalb des Zentrums. Wer es zentraler und einfacher mag, wird sich im Bagan King wohlfühlen. Persönlich gefiel mir das Rupar Mandalar sehr gut, da es eher diesem Bungalowstyle entspricht. Für Honeymooner oder Boutiquehotellover ist das Red Canal gut. Wie erwähnt ist es sinnvoller abends im Hotel zu essen, da man oft zu müde ist um rauszugehen. Das Essen im Mandalay Hill ist auch lecker und die Preise sind halt europäisch, daher zahlt man dann mal 6 USD für eine Suppe und 12 USD für einen Burger mit Pommes. Currys, Myanmars Traditionsgericht, gibt es auch.

Myanmars Küche ist eine Mischung aus Indisch, Thailändisch und Chinesisch. Die Gerichte sind sehr fettig und es wird super viel frittiert. Gesund ist was anderes! Für Vegetarier wird oft Gemüse oder Fisch angeboten.


Einige Currys wie zum Beispiel mit Fisch, Hühnchen und Kartoffeln schmecken mir gut, aber täglich? Nein danke!
Wir beginnen gleich mit dem Programm und besuchen zuerst die Mahamuni Pagode, dann das Grösste Buch der Welt , ein Teak Kloster und ein paar Hotels. Die Mahamuni Pagode ist eines der wichtigsten Pagoden Mandalays und wird daher oft frequentiert.

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Mahamuni Pagode
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Kuthodaw

Wichtig ist der Dresscode, der in ALLEN heiligen Plätzen wie Tempel, Klöster und Pagoden gilt: No Shoes, No Socks, No Spaghetti Tops, No Short Skirts/Trousers (Keine Schuhe, keine Socken, keine Spaghettiträger und keine Kurzen Röcke/Hosen). Schultern und Knie sollten bedeckt sein, sodass ich eine lockere Baumwollhose und T-Shirt empfehle. Die Stoffhosen sind auf vielen Märkten für wenig Geld erhältlich und super bequem. In religiösen Ländern wie Indonesien und Myanmar ist die Zulegung eines Stoffschals sinnvoll, den man dann um die Hüfte und Schulter legen kann. Weiterhin sollte man Schuhe tragen, die schnell anzulegen sind.

Mein Tipp: Bequeme Flip Flops! Ihr werdet so oft eure Schuhe an-und ausziehen, sodass Flip Flops einfach die bessere Wahl sind. Ausserdem ist Myanmar wohl das einzige Land, wo Männer in langen Röcken (traditionellen Longyi), Hemd und Flip Flops so adrett aussehen! Vergess die Schotten, die Myanmaren habens drauf!

Das zweite Highlight dieser von so vielen Highlights geprägten Reise sind die ehemaligen Hauptstädte um Mandalay: Sagaing, Ava und Amarapura. Sagaing ist Heimat vieler Mönche, sodass wir dort einer Essenspendenzeremonie in einem Kloster beiwohnen. Das Kloster beherbergt über 1000 Mönche und ist daher sehr beliebt. Gegen halb 11 versammeln sich die Mönche und nehmen die Spenden der Bewohner entgegen. Mönche spielen im Buddhismus eine grosse Rolle. Sie dienen dazu den Buddhisten zu einem besseren Karma zu helfen. Jede gute Tat erbringt Pluspunkte für dein Karma, welches sich auf dein nächstes Leben auswirkt. Do good and receive good lautet hier die Devise!

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Jeder buddhistische Myanmare muss einmal in seinem Leben eine Woche in einem Kloster verbringen. Wann ist egal, hauptsache er oder sie macht es. Die Novizeneinführung ist eine Investition, die bis zu 2000 USD kosten kann, da das ganze Dorf eingeladen wird und manch einer eine goldene Pferdekutsche anfertigen lässt.

Therava-Buddhisten, die 80 % in Myanmar ausmachen, unterscheiden sich von anderen Buddhisten. Die Mönche dürfen nur bis 12 Uhr Mittag essen und sind keine Vegetarier. Danach meditieren Sie den ganzen Tag. Ein Mönch kann jederzeit austreten und ein normales Leben beginnen. Umgekehrt ist es als Myanmare möglich für eine unbestimmte Zeit in ein Kloster zu gehen und seinen Frieden zu finden.

Den Tag lassen wir bei einer Bootsfahrt bei der U Beim Brücke ausklingen. Mit 1.2 Km Länge handelt es sich um die längste Teak Brücke der Welt. Gerade zum Sonnenuntergang ist Amarapura ein Muss! Einfach nur Herrlich!

U Bein Brücke

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