Konnichiwa Nihon!
Die Woche vor dem Urlaub ist immer die stressigste und ich zählte bereits die Tage bis zu meiner geplanten Japanreise. Die Reise war erst für mich alleine gedacht, da keiner spontan Zeit hatte, aber nach einer einmonatigen Bearbeitungszeit, konnte ich einen guten Freund aus München überzeugen mitzukommen. Wir flogen hin mit der ANA und der Flug war genial. Ich bestellte das vegetarische Menü, da ich mein Essen früher als alle anderen haben wollte (es klappt meistens), hatte sehr viel Beinfreiheit und liebte die japanische Toilette. Wie genial ist das denn?
Die meisten Airlines wie Lufthansa und ANA steuern den stadtnahen Flughafen Tokyo-Haneda an. Von dort kommt man mit einem Shuttlebus oder der Subway in die Stadt. Wir entschieden uns für die Subway, da unsere Unterkunft eine Station von JR Shinjuku entfernt war. Beim nächsten Mal würde ich lieber den Shuttlebus nach JR Shinjuku nehmen und dann eine Station mit der Bahn fahren. Warum? Weil drei Mal umsteigen mit dem 15 kg Koffer kein Spaß macht, vor allen im Shinjuku Station, wo mehr als 2 Millionen Passagiere umsteigen.
Bevor es für dich nach Japan geht, überprüfe doch mal meine Empfehlungsliste:
- Pack so wenig wie möglich mit. Je weniger du dabei hast, desto weniger musst du schleppen. Die Regel besagt Kleidung für ca 1 Woche einzupacken und vor Ort dann zu waschen. Amen. Danke mir später 🙂
- Reise mit einem kleinem Trolley oder einem Rucksack. Vergess die riesigen Koffer, denn die sind in Japan super unpraktisch. Ich bereue es zu viel mitgenommen zu haben, denn wenn nirgendswo Rolltreppen in Sicht waren, hieß es „Schleppen Mai, schleppen!“.
- Denke an deinen Reiseadapter. Ich benutze einen Weltadapter, den ich auf amazon erworben habe. Generell kann man sagen, dass der Adapter für die USA auch für Japan gilt, denn die sind beide auf 110 V gepolt.
- Besorge dir eine VISA Karte, denn Mastercard wird oft nicht akzeptiert. Japan ist ein Bargeld-Land, sodass Kreditkarten nur in Hotels, einigen Hostels und einigen größeren Geschäften und Restaurants akzeptiert werden. Japanische Yen erhälst du an Geldautomaten der Seven Eleven Bank und in dessen Filialen, die nie mehr als 5 bis 10 Minuten entfernt sind. Falls du in Haneda landest, findest du gleich links neben dem Ausgang zwei ATMs.
- Falls du mehrere Stationen ansteuerst, rentiert sich ein Japan Rail Pass, den es in der 7 – 14 und 21-Tage Variante gibt. Man muss den Pass vorab in Deutschland bestellen und im Reisebüro in Japan umtauschen. Der Pass kann nur von Ausländern, oder Japanern mit Wohnsitz im Ausland erworben werden, daher musst du auch deinen Reisepass vorzeigen. Der Preis liegt zur Zeit bei 29.110 Yen für 7 Tage in der zweiten Klasse (Ordinary Car). Die zweite Klasse ist völlig ausreichend und besser als die erste Klasse des ICS. Es gibt links zweier Reihen und auf der anderen Seite dann Dreiher-Reihen. Das Gepäck kann über einem gelagert werden, oder ganz vorne, wenn die Sitze nicht belegt sind. Die Green Cars (erste Klasse) sind alle mit zweier-Bestuhlung und noch etwas geräumiger. Mehr zu den Shinkansen später.
- Denke auch daran, deine Sitzplätze kostenlos zu reservieren. Es ist total stressig, wenn man wie verrückt nach einem freien Platz suchen muss, vor allem wenn man eine längere Strecke fährt. Bei den Shinkansen sind die erste drei, manchmal auf fünf Wagons nicht-reserviert. Dann geht man von Wagon zu Wagon und hofft auf einen freien Platz. Dies sollte meistens kein Problem sein, außer du reist während der Feiertage und zu Stosszeiten.
- Kaufe eine IC Card, wie zum Beispiel die Pasmo oder Suica Card. Beide sind ähnlich und unterscheiden sich nur darin, dass eine andere Firma Sie hergestellt hat. Wir haben uns für die rosa Pasmo Card entschieden, die man direkt am Flughafen Haneda kaufen kann. Du findest die Pasmo Automaten gegenüber dem JR Reisebüro, das auch deinen Pass umtauscht. Dort ist immer eine lange Schlange, daher empfehle ich das Tauschen in der Stadt. Die IC Card funktionieren wie die Oyster oder Octopus Card. Man kauft eine am Automaten, lädt Sie mit Guthaben auf und hält die Karten über die Lesegeräte an den Schleusen. Einmal tappen, wenn du in die Station gehst, und natürlich auch beim Verlassen austappen. Falls das Guthaben nicht reicht, kannst du an den Automaten aufladen. Die Pasmo Card beinhaltet bereits eine Kaution von 500 Yen, die du aber nur in Tokyo erhälst. Ich finde die Karten aber süß und behalte Sie. Sie sollte für die nächste Japanreise nützlich sein. Ja ihr habt richtig gelesen, denn es gibt eine weitere Japanreise. Vielleicht Tokyo 2020?
- Bringe unbedingt eine gute Powerbank mit, denn du wirst Sie benötigen. Ich musste mein Samsung S8 mindestens zwei Mal am Tag aufladen, da ich fast alle Bilder mit dem Handy geschossen habe (über 2000 Bilder) und auch Wegbeschreibungen online recherchiert habe. Empfehlenswert sind die Apps Japan Bahn und Hyperdia.
FAQ zu Tokyo
Wie funktionieren IC Cards?
Zuallererst finde eine Pasmo/Suica Maschine. Wenn du am Flughafen Haneda ankommst, befindet sich diese gegenüber dem JR Reisebüro. Wähle Englisch aus und drücke auf „Buy a Pasmo Card“. Lade die Karte mit deinem Wunschbetrag auf. Für 5 Tage Tokyo empfehle ich ca. 6000 Yen. Keine Angst die Pasmo Card kannst du auch in anderen Städten wie Hiroshima, Kyoto und Osaka benutzen, sodass du nie zu viel Guthaben haben kannst. Falls du nicht genug Guthaben hast, wird dir der Weg durch die Schranke verwehrt. Keine Panik, lade das fehlende Guthaben schnell am Automaten auf und weiter geht es.
Wie komme ich in die Stadt?
Vom Flughafen Haneda oder Narita
Nehme den Shuttlebus (schau auf der Webseite nach, ob dieser Dienst angeboten wird) und fahre damit direkt zum Hotel bzw. zu der nächstgelegenen Station wie JR Shinjuku oder Tokyo Station. Narita bietet auch einen Expresszug an, den ich in Anspruch nehmen würde. Man kann natürlich mit der Bahn und Subway fahren, aber denke daran, dass es zu Stosszeiten sehr voll werden kann. Außerdem sind die Bahnhöfe gigantisch und man verläuft sich automatisch. Normalerweise nehme ich ein Taxi zum Hotel, aber die Fahrt hätte mich locker 200 bis 300 USD gekostet.
Wo sollte ich wohnen?
Je nach Geldbeutel empfiehlt sich ein gutes 3 bis 4* Hotel in zentraler Lage. Japanische Zimmer sind sehr klein, aber sehr sauber. Die beliebtesten Gegenden sind Shinjuku, Roppongi und Shiodome. Eine Freundin, die letzte Jahr Tokyo besuchte, empfiehl mir Ihre Airbnb Wohnung in Shinjuku. Klein, aber fein lautet hier die Devise, sodass wir dann über Airbnb bei Shingo im Herzen Shinjuku wohnten. In unmittelbarer Nähe gab es viele lokale Restaurants und Geschäfte. Ich bin ein Fan von Airbnb, da man einfach zentraler und lokaler wohnt. Jedoch lohnt es sich auch hier in ein Hotel zu gehen, denn manche Taxifahrer weigern sich dich zu Airbnb Wohnungen zu fahren, wenn Sie die Adresse nicht kennen. Lieber nicht fahren, als sich zu blamieren. Außerdem kannst du den tollen „Luggage Forward Service“ der Concierge nutzen. Man schickt sein Gepäck einen Abend vorher in die nächste Station, sodass man nicht mit schwerem Gepäck reisen muss. Toll oder? Da wir eine Mischung aus Hotel, Airbnb und Hostel hatten, war es leider nicht immer möglich. Beim nächsten Mal werde ich dann lieber nur in Hotels übernachten und mein Gepäck quer durch Japan schicken. Ihr denkt sicherlich, dass ich übertreibe, aber nein, es macht keinen Spaß mit Gepäck durch oft frequentierte Bahnhöfe zu laufen, dem Shinkansen hinterher (er wartet niemals auf dich!). Shinjuku Station ist der meist besuchte Bahnhof der Welt und täglich steigen dort 2 Millionen Menschen um. Es hört sich alles chaotisch an, aber nicht bei den Japanern. Sie sind sehr organisiert, pünktlich und zurückhaltend. Passe dich diesen an, gehe mit Schwarm, rede nicht im Zug und höre keine laute Musik. Sei Japanisch!
Ist Tokyo teuer?
Naja Japan ist nicht so günstig wie Südostasien, ganz klar. Die Unterkünfte und Transportmittel sind sehr teuer. Die Strecke Tokyo – Osaka mit dem Schnellzug Shinkansen kostet über 150 USD, pro Weg. Essen und Trinken ist aber ganz günstig, vor allem wenn du nicht jeden Abend in einem der schicken Michelin Restaurant isst (Dabei wollte ich unbedingt ins Jiro, beim nächsten Mal gebe ich gerne 250 USD für das beste Sushi der Welt aus). Wir haben jeden Tag auswärts gegessen und nie mehr als 15 bis 20 USD pro Person ausgegeben. Eine große Schüssel Ramen zum Beispiel kostet zwischen 750 bis 1200 Yen, Getränke in den Automaten zwischen 100 und 160 Yen. In Japan bekommst du zu deinem Gericht kostenloses Leitungswasser.
Wie lange sollte ich in Tokyo bleiben?
Ich persönlich könnte locker eine Woche hier bleiben, da ich Großstädte liebe. Es gibt soviel zu entdecken, da vergehen die Tage wie im Flug. Wer keine Großstädte mag, sollte zwei bis drei Nächte bleiben. Am ersten Tag kannst du die wichtigsten Sehenswürdigkeiten besuchen, am zweiten Tag einen Ausflug zum Mt Fuji, nach Kamakura oder Nikko machen und am letzten Tag wird geshoppt oder verrückte Sachen gemacht, wie zum Beispiel Mario Kart Go Kart oder der Besuch eines Eulencafes in Akihabara.
Wann ist die beste Reisezeit?
Am besten reist du ab Mitte März bis Ende Mai. Ende März bis Anfang April ist Hanami,die Kirschblüte, sodass es viel voller und teurer wird. Wir haben uns daher für May entschieden, da es dann angenehm warm ist und auch etwas günstiger. Reise nur nicht in der ersten Maiwoche, da dann alle Japaner wegen der Goldenen Woche frei haben. Wer im Frühling nicht kann, sollte im Herbst reisen, zur berühmten Herbstlaubfärbung. Im Sommer regnet es viel und esist super heiß. Allgemein kann man Japan das ganze Jahr bereisen.
Was soll ich an Kleidung einpacken?
Normalerweise ist Mai nicht so heiß, 20 bis 25°C sollten es sein. Dieses Jahr erreichte das Wetter Temperaturen von über 30°C. Viel zu warm für mich!
Was sollte man in Tokyo unternehmen?
In der Metropole Tokyo und Umgebung leben mehr als 35 Millionen Menschen und es gibt Unmengen zu sehen und zu erleben. Während meines zu kurzen Aufenthaltes konnte ich nicht alles machen, aber hier ist ein kleiner Ausschnitt der „Must See and Do“ in Tokyo.
Tokyo Tower (besonders am Abend):
Ja es ist eine typischen Touristenattraktion, aber die Aussicht ist super und man kann den Besuch des Towers mit dem einzigartigen One Piece Tower im dritten Stockwerk kombinieren. Auf über drei Stockwerken gibt es Attraktionen zum Thema One Piece. Als Anime-Fan sollte man unbedingt diesen besuchen.
Wie komme ich hin: 7 Minuten von der Akabenabashi Station entfernt. Eintrittsgeld; 2900 Yen, inklusive Observatory Deck und One Piece Themen Park.
Asakusa und Sensoji Temple: der Sensoji Tempel ist der älteste und beliebteste Tempel der Stadt und immer gut besucht. Versuche möglichst früh oder spät am Abend herzukommen. In der Nähe ist auch eine rote Brücke. Spaziere über den Sumeda River und genieße die Aussicht auf den Tokyo Sky Tree sowie das Asahi Headquarter (das goldene Horn).
Wie komme ich hin: Asakusa Station. Eintrittsgeld: kostenlos
Shibuya:Die wohl berühmteste Kreuzung erwartet dich in Shibuya. Hier überqueren mehr als 2000 Menschen gleichzeitig die Kreuzung und es in ein Erlebnis wert. Komme abends, wenn die Neoreklamen die Kreuzung erleuchten, warte auf das grüne Männchen und gehe über die Straße. Anschließend setze dich auf eine Bank und lasst das Flair auf dich wirken. Vergesse auch nicht Hachiko einen Besuch abzustatten. Seine Statue findest du unweit des Ausgangs der Station, umringt von vielen Akita Inu Fans.
Wie komme ich dort hin: Shibuya Station. Eintrittsgeld: kostenlos
Genieße eine tollen Ausblick vom Tokyo Metropolitan Government Building. Die Aussichtsplattformen sind kostenlos. Überprüfe vorher aber die Öffnungszeiten, denn wir mussten einmal feststellen, dass Sie wegen Renovierung geschlossen hatten.
Wie komme ich hin: Tochomae Station. Eintrittsgeld: Kostenlos
Tsukiji Fish Markt: Ein Besuch ab 9 Uhr reicht schon und wenn du Glück hast, kannst du den Inner Market besuchen, wo die ganz großen Fische verkauft werden. Bis Anfang 2017 war es möglich an den frühmorgendlichen Thunfischauktionen zuzuschauen. Diese wurden aber nun verboten, sodass man sich mit dem Outer Market begnügen sollte. Das Sushi hier soll das beste der Stadt sein, daher frühstücke hier ganz leckeres Sashimi und Nigiri.
Wie komme ich hin: 5 Minuten von Tsukiji Station entfernt.
Für den ultimativen Kick probiere den Kugelfisch (im Japanischen Fugu genannt). Wir suchten uns eine berühmte Kette aus, die seit über 30 Jahren Fugu zubereitet und entschieden und für 3 Gerichte. Frittiert schmeckt mir Fugu am besten, denn geräuchert schmeckt er wie Lachs, und das ist mir zu langweilig. Das Adrenalin stieg bei jedem Bissen an, jedoch würde ich das nicht jeden Tag essen. Für 3 Gerichte und zwei Getränke zahlten wir ca. 60 €.
Feier mit den Einheimischen und Touristen im Golden Gai, welches unweit der Station Shinjuku liegt und aus mehreren kleinen Gassen voller Bars besteht. die Bars sind winzig, aber genau macht Golden Gai aus. Wenig Platz, viel Alkohol und gutes Izakaya-Essen. Mein Lieblingsgetränk ist Calpis Shochu, ein yogurtähnliches Getränk gemixt mit Reiswein. Super erfrischend und lecker. Wenn du gut gegessen und getrunken hast, suche dir in der Nähe eine Karaokebar und feiere bis in die Morgenstunden. In Japan singt man nicht vor Publikum, sondern mietet sich ein eigenen Räumchen. Die Liederauswahl ist riesig und man in eigenen Karaokebars Kostüme ausleihen. Kostenfaktor: pro Stunde ca. 1000 Yen pro Person, inklusive Getränkeflat.
Wie komme ich nach Golden Gai: Gib in Googlemaps Golden Gai Tokyo an und folge der Karte (1 Chome Kabukicho, Shinjuku, Tokyo 160-0021). Es sind ca 10 Minuten Fußweg von der nächsten Station.
Sei süchtig nach Getränkenautomaten und japanischen Toiletten. Nein wirklich ich liebe japanische Getränkeautomaten und habe noch nie so oft an Automaten Getränke gekauft. Jeder Automat hat verschieden Getränke, sodass die Auswahl riesig ist. Heute mal Calpis, Grüntee, Fanta Traube, Fanta Pfirsisch oder doch lieber Eiskaffee? Einige Automaten verkaufen auf Tiefkühlware, die dann im Automaten erwärmt wird und andere auch leckeres Eis. Preislich liegen die Getränke bei ca 100 bis 160 Yen, also weniger als 2 € für ein Getränk. Falls du kein Kleingeld zur Verfügung hast, zahle mit der Pasmo Card. Fantastisch oder nicht?
Japanische Toiletten sind der Wahnsinn. Ich durfte diese bereits letztes Jahr am Flughafen Kansai und in Südkorea testen und schwärme seitdem von den automatischen Toiletten mit integrierter Sitzheizung und Spritzdüsen. In Japan sind fast alle Toiletten mit dem neusten Gadget ausgestattet. Manche haben einen eingebauten Sensor, sodass die Toilettenbrille sich automatisch erhebt und die Spülung getätigt wird, sobald man nur aufsteht. Die Brillen sind beheizt und man kann sich an den zahlreichen Knöpfen austoben. Einer spritzt dir einen Wasserstrahl entgegen, der andere föhnt dich und der andere „faked“ eine Spülung oder lässt Musik erklingen, sodass du ungestört dein Geschäft verrichten kannst. Einfach toll! So toll, dass einige Stunden auf der Toiletten verbringen 🙂
To be continued … Tokyo Part 2