Nach dem ersten Teil meiner Bangkokreise, folgt nun Teil Zwei.
Die Khao San Road ist wohl die berühmteste Straße Bangkoks, denn hier versammeln sich alle Backpacker und Touristen. Auch K und ich waren dort unterwegs, da wir zwei Nächte im Rambuttri Village Inn gebucht habe. Zu der Zeit war ich noch Studentin, und kannte die Welt der Luxushotels noch nicht, aber das Rambuttri Village war für mich als Backpackerin schon unterste Schublade. Fenster mit Blick auf die Klimaanlage, Mini-Zimmer und Kakerlaken im Bad gaben uns den Rest, sodass wir nach der ersten Nacht auscheckten. Die Rezeptionistin wollte uns die Nacht inklusive Kaution berechnen, aber auch damals bestand ich auf mein Recht und meckerte (das kann ich verdammt gut) solange bis ich auf den Geist ging. Ein paar Kakerlakenbilder haben Sie dann doch überzeugt und wir fuhren mit dem Taxi zu unserem neuen Hotel, dem UnicoPremier Metrolink, einem super (sauberen) Business Hotel mit direkter Verbindung zum Flughafen (Makasan Airport Link). Die Metro Station Petchaburi war auch nur 2 Minuten entfernt, sodass wir in weniger als 15 Minuten in Asok und Sukhumvit waren.
Der Royal Palace
Nachdem wir gut gegessen und gut geshoppt haben, stand ein bisschen Kultur auf dem Tagesplan. Da K krank war und lieber im Bett geblieben ist, fuhr ich alleine zum Royal Palace. Um Punkt 7 stand ich auf, damit ich um 8 Uhr am Palast sein kann, wenn die Touristen noch schlafen. Naja, falsch gedacht, da der Palast um Halb 9 auf macht und die Busse voller Chinesen bereits um 8 Uhr 15 einfuhren.
Die 30 Minuten Wartezeit verbrachte ich mich Däumchen drehen, einen Reiseführer lesen und einen sehr schönen „Sarong mit Elefanten“ kaufen (3 €!!!!).
Als die Tore öffneten strömten gefühlte 100 Menschen in den Innenhof. Da die meisten in Gruppen unterwegs waren, konnte ich mich leise und heimlich an allen vorbeischleichen. Während die Reiseleiter Tickets kauften, entdeckte ich einen zweiten Eingang in den Palast.
Es gibt nämlich zwei Eingänge: der kostenlose Thai-Eingang und der „100 Baht-Touristen-Eingang“.
Für den Touristeneingang musste ich mich anstellen und mindestens 30 Minuten warten. Keine gute Idee!
*Nachdenk* – Warum nicht den anderen Eingang verwenden? – *Nachdenk*
Hintergrundwissen:
Als Deutsch-Vietnamesin werde ich von vielen Menschen gefragt, wo meine Wurzeln liegen. Ich mache mir einen Spaß daraus und lasse jeden Fragenden Drei Mal raten. Die Erfolgsquote ist jedoch niedrig, vor allem bei Europäern (was ich nicht verüble, da ich auch Franzosen nicht von Deutschen und Polen unterscheiden kann).
Meine Top Three:
1. Chinesin (schon mal ne dunkle und große Chinesin gesehen? Ich nicht)
2. Thai (passt schon eher)
3. Pinay (bin zu groß für eine Pinay!)
→Wenn mich Asiaten schon für Thai halten, warum das nicht ausnutzen?
Also ging ich gemütlich durch den falschen Eingang, lächelte dem Pförtner zu und sagte in meinem gebrochenen Thai „Sawadee ka!“ und bekam ein wohlwohlendes Nicken zurück.
Siehe Da! Ich war die ERSTE im Royal Palace. Für ca. 30 Minuten bis die Menschenmassen kamen. Und es war unglaublich!
Wenn aus Fremde, Freunde werden
In Bangkok fragten wir einen Fremden nach dem Weg zur MRT, weil wir uns gnadenlos verlaufen haben. Er war auch auf den Weg zur Station und begleitete uns. Zufälligerweise war sein Ziel Asiatique, wo wir auch essen gehen wollten. Wir nahmen also den selben Zug und das Boot und hatten einen tollen Abend. E, war zu Besuch bei seiner Familie, da seine Mutter Thai ist, aber er eigentlich in Malaysia wohnt. Es war ein feucht-fröhlicher Abend in Bangkok, sodass wir uns für den morgigen Tag zum Shoppen auf dem größten Straßenmarkt der Welt verabredeten: Chatuchak Weekend Market!
Insekten Essen in Bangkok
An unseren ersten beiden Abenden in Bangkok spazierten wir die KHAO SAN ROAD entlang, die Backpacker/Touristenmeile in der Altstadt Bangkoks. Günstige Hostels, viele junge Menschen und alle sehr sehr laut. „Miss, you want tuk tuk?“ oder „Miss you want tour to Ayyuthaya“, sprechen mich viele Thais an, aber ich verneine oder ziehe die „Ich bin doch auch Thai-Masche“ durch, indem ich lächle und mich auf Thai bedanke 🙂
Nun am zweiten Abend haben wir es uns richtig gut gehen lassen und einen Pitcher Swimming Pool zum Grünen Thai Curry gegönnt. Laute Hausmusik, 30 ° C am Abend und zwei gute Freundinnen in Bangkok. Als wir Stunden zuvor an einem Insektenstand vorbeigegangen sind, habe ich zu meiner Freundin gesagt, dass ich das auch mal probieren möchte. Nun, ein Pitcher später, war ich dann auch so weit.
Wer kann schon behaupten die ungewöhnlichsten Gerichte weltweit probiert zu haben? Ich erspare euch die Details, aber hey das Leben ist kurz und ich bin Asiatin. Wir essen alles, was Beine hat außer einen Tisch 🙂 *Ironie*
Maden, Seidenraupen, Grashüpfer und weitere Krabbelzeug lachten mir entgegen.
Für euch mag es eklig klingen Insekten zu essen, aber wann hat man mal die Chance Grashüpfer und Skorpione zu essen? Wann is(s)t man wieder in Thailand?
Ich bin noch jung, habe einen abgehärteten Magen und keine Angst. (Zwei Lebensmittelvergiftungen härten einen eben ab!). Ich liebe außergewöhnliches Essen und würde fast alles probieren, um der Erfahrung willen.
Darum zögerte ich nicht mich anzustellen und einen Grashüpfer zu bestellen. Umzingelt von einer Gruppe Touristen wurde ich angefeuert.
Und es war gut. Sogar fast lecker. Wenn man die Augen schließt, vergisst man dass man gerade ein Insekt gegessen hat.
Nachdem wir Straße weitergingen, trafen wir wieder auf die Gruppe Europäer, die mich eben angefeuert haben. Sie standen vor einem Mann, der Skorpione anbot und zögerten.Leicht angeheitert überredete ich einen Jungen es doch zu probieren. Wir einigten uns darauf, dass wir beide Skorpione essen, sodass keiner alleine ist. Zu zweit macht es doch viel mehr Spaß?
Wenn mich einer fragt: „Mae, wie schmeckt Grashüpfer?“ – so antworte ich “ knusprig, gut gewürzt, etwa so wie Pommes!“
Und wenn er wissen will wie Skorpion schmeckt so sage ich “ wie Plastik, spitz und schwierig zu kauen. Nicht empfehlenswert!“