Zuallererst entschuldige ich mich für die lange Abwesenheit hier. Mein Reise-und Essensblog lebt von Gourmet-Erlebnissen, die aus aktuellen Anlass ausbleiben. Die Pandemie hat uns alle hart getroffen, aber vor allem die Reisebranche und Gastronomie. Als ehemalige Touristikerin blutet mir das Herz die Branche so am Boden zu sehen. Was vermisse ich das Reisen, das Essen und einfach wieder unter Leute zu kommen. Es ist nun mal so, dass wir Zu Hause bleiben und die sozialen Kontakte einschränken müssen. Einer für alle und alle für einen. Schön wäre es! Ich weiß wir sind alle mütend, aber anders können wir die Krise nicht überwinden. Also stay save, stay at home !
Ihr fragt euch sicherlich, was ich die letzten Monate getrieben habe?
Nun, wie ihr alle auch, arbeite ich seit über einem Jahr von zu Hause aus und habe alle sozialen Kontakte so weit wie möglich eingeschränkt. Trotzdem ist in den letzten Monaten ziemlich viel passiert.
Punkt 1: Umzug
Anfang des Jahres bin ich mit meinem Partner zusammengezogen und total verliebt in die Wohnung. Sie liegt im Norden der Stadt, umgeben von sehr viel Grün, ruhig aber trotzdem gut an die Öffentlichen angebunden. Ich bin in unter 30 Minuten an meinem neuem Arbeitsplatz an der Hauptwache.
Punkt 2: Jobwechsel
Ich habe zeitgleich mit dem Umzug auch einen neuen Job in Frankfurt angetreten, und bin dort super happy. Der Software-Branche bin ich treu geblieben und nun bei einem Partner einer der größten Softwaregiganten tätig. Das Team ist toll, der Job herausfordernd und ich lerne viel. So sollte ein Job sein 🙂
Punkt 3: Suprise! We are three now!
Die größte Neuigkeit kommt aber noch, denn mein Partner und ich sind letzten Monat Eltern geworden. Tierische Eltern wohlgemerkt.
Nachdem wir unsere große Wohnung mit Dachterrasse und Sonnenbalkon bezogen haben, spielten wir mit dem Gedanken einen Hund bei uns willkommen zu heißen. Es hat sich alles schneller entwickelt als wir dachten und als wir Jack trafen, wussten wir das er zu uns gehört.
Jetzt denkt ihr sicher: Nicht noch ein Corona-Hund!
Nein, unser kleiner Bub ist kein Fall für das Tierheim, wenn Corona vorbei ist. Wir haben uns intensiv überlegt wie wir Jack bei uns integrieren können, auch nach der Pandemie. Wir sind beide (teilweise) im Home Office, und werden das nach der Pandemie auch weiterhin sein. Mein AG ist sehr tierfreundlich und ich kann meinen Hund mit ins Büro bringen. Da mein Partner und ich uns mit den HO Tagen abstimmen, muss der Hund auch nicht zwingend mit ins Büro 😉
Meine Kollegen freuen sich jedoch auf Jack, daher wird er dann mal, wenn er stubenrein ist und Lust hat, gerne einen Tag ins Büro kommen und die Jungs ordentlich amüsieren.
Jack ist nun fast 4 Wochen bei uns und hält uns auf Trapp! Das Stubenrein werden will gelernt sein und der kleine Bub hat’s noch nicht ganz so drauf. Wir arbeiten arbeiten aber sehr dran, und laufen viele Stufen hoch und runter, damit er das bald meistern kann. Die Nächte waren in der ersten Woche echt kurz, alle 2 bis 3 Stunden 3 Etagen runterlaufen, den Kleinen loben und hoffen dass er durchschläft. Seit einer Woche schläft Jack auch schon mal von 22 Uhr bis 5:30. Manchmal auch bis 7 Uhr. Ein Traum !!!
Ihr werdet viele Hundeblogs und Podcast lesen, das haben wir auch getan, aber seid euch bewusst, dass ihr euch ein Baby ins Haus holt. Ein Welpe bedarf viel Zeit und Aufmerksamkeit und ist kein kleiner Zeitvertreib. Nach Corona – oops ich habe keine Zeit für dich Hundi – sollte verboten werden. Ich mag mir nicht ausmalen, wie viele Hunde wieder ins Tierheim wandern, nur weil Mensch keine Zeit mehr für ihn/sie hat. Das ist grausam und egoistisch. Hunde sollten auch nicht den ganzen Tag alleine zu Hause bleiben, denn Sie sind Rudeltiere. Klar, finde ich, dass Jack auf ein paar Stunden daheim bleiben sollte und das macht er ganz gut. Wir haben es ein paar Mal getestet und er liegt meist sehr entspannt in seinem Körbchen / Hundehöhle und kaut an seinem Hühnchenstick. Meist vergisst er uns dann einfach…
Ein Welpe ist wie ein Baby und ihr braucht einfach Geduld. Ein Welpe ist nicht direkt stubenrein und muss vieles Lernen. Habt einfach Geduld und geht früh schlafen. Wechselt euch am Besten ab, denn alleine ist ein Welpe fast nicht zu meistern (ausser man schläft gerne wenig und arbeitet von daheim).
Ich selbst bin mit zwei Hunden aufgewachsen und habe es geliebt. Meine Familie hat den Luxus eines Eigenheims mit Garten, sodass es mit der Stubenreinheit wesentlich einfacher ist. Hunde kann man sicherlich in der Stadtwohnung halten, aber man sollte sich bewusst sein, dass der Hund mehr Auslauf benötigt und man beim Welpen viel Laufen muss.
Wir haben das Glück einer grossen Dachterrasse, sodass der Jack sich da austoben kann und notfalls dort lösen kann. Ziel ist es trotzdem unten im Vorgarten bzw. beim Gassigehen zu lösen.
Wir haben auch zuerst mit einer Hundebox gearbeitet, aber das mochte Jack nicht so. Er schläft tagsüber gerne in der Box , aber nachts mag er dann doch lieber die menschliche Nähe. Da die Box im Wohnzimmer steht, und ich die nicht jede Nacht umziehen möchte, hat er ein zweites Bett neben meinem bekommen. Mit einem Laufgitter sichern wir dann alles ab, sodass er nachts nur einen kleinen Radius zum Bewegen hat. Wenn er nachts aufwacht, dann fiept er und ich renne wie eine Rakete drei Stockwerke runter, lasse ihn im Vorgarten lösen und hoffe, dass er dann ruhig weiterschläft. Wenn ich Pech habe, will er nicht mehr schlafen und ich muss ihn eine Stunde beschäftigen. Meist gegen 2 oder 3 Uhr in der Nacht.
Und das meine Lieben ist die Realität als Hundeeltern. Wenig Schlaf, viel Putzen aber so viel Liebe!
Die vier Wochen sind wie im Flug vergangen und Jack macht sich echt gut. Mittlerweile schläft er nachts durch und macht sich sonst bemerkbar, wenn er mal muss. Manchmal sind wir zu langsam oder deuten seine Zeichen falsch, dann passiert mal ein Unfall. Nicht schlimm, Küchenpapier und Urinfleckenentferner her und kommentarlos entfernen. Schimpfen bringt nichts. Wenn er sich dann doch unten im Garten gelöst hat, dann wird er mit einem Leckerli und einem entspannten Lobwort gelobt. Wir wollen doch keine Party feiern oder ?
Jack ist nun 18 Wochen alt und seit 2 Wochen auch in der Hundeschule. Ich bin ein großer Fan von unserer Welpenschule, hier in Frankfurt. Wir treffen uns einmal die Woche für eine Stunde und lassen die Welpen spielen, sowie auch Lernen. Die Trainer greifen ein, wenn’s zu wild wird, aber da die Hunde nach Größe und Alter aufgeteilt werden, klappt das super. Welpen sollten soziale Kontakte pflegen und lernen zu spielen, aber auch wie man Streitsituationen umgeht. Die meisten Trainer oder Hundeeltern holen ihren Liebling schnell auf den Arm. Genau das sollte man aber nicht machen, denn so lernt der Welpe nicht wie er mit anderen Hunden umgehen soll. Jack durfte am ersten Tag direkt von der Leine und sich austoben. Er liebt es mit anderen Hunden zu spielen. Erst vorgestern waren wir in einer der zahlreichen Hundeparks und er hat gleich mit den großen mitgetollt. Er hat im Moment noch den Welpenschutz, daher sind die meisten Hunde sehr zart zu ihm. Wir schauen immer, dass die Hunde nicht zu wild spielen, damit sich auch keiner verletzt, aber wie auf rohen Eiern wollen wir Jack auch nicht behandeln. Er muss lernen, wie er mit anderen Hunden und Menschen umgehen kann und wenn er mal Kontra bekommt, dann soll er daraus Lektionen ziehen. Nur so können wir Jack zu einem sozialen, gut erzogenen Hund heranziehen.
Der kleine Bub ist fleißig am Lernen und bereitet uns viel Freude. Er gehört nun zur Familie und wir möchten ihn nicht mehr missen.
Bis Bald,
Eure Mae
P.S: Ihr könnt Jacks Abenteuer auf Instagram folgen: @jack_theminimaltese