Unweit von Hiroshima liegt ein kleines Eiland namens Okonushima, welches ein Geheimnis verbirgt. Vor nicht allzu langer Zeit war Okunoshima von allen japanischen Landkarten verbannt und keiner sprach über diese versteckte Insel. Das japanische Militär nutzte die versteckte Lage der Insel, um Giftgas zu produzieren. Dies ist ca. 50 Jahre her und heute weisen nur alte Ruinen darauf hin. Okunoshima ist heutzutage ein beliebter Tagesausflug und am Wochenende strömen japanische Touristen aus Hiroshima, Osaka oder Kyoto auf die Insel. Die Hauptattraktion der gesamten Insel ist klein, fluffig und schwarz, weiß oder braun. Über 700 wilde Kaninchen leben auf Okunoshima und werden von den Tagestouristen gefüttert. Auf der Insel gibt es ein einziges Hotel, das ziemlich gut besucht ist. Mich persönlich spricht es nicht an, da es eher einem Riesenbunker ähnelt und nicht auf ausländische Touristen zielt.
Wie komme ich nach Rabbit Island?
Die Insel liegt in der Präfektur Hiroshima und die nächste Stadt ist Tadanoumi. Wir haben in Hiroshima übernachtet und einen Ausflug nach Okunoshima gemacht. Hierzu nahmen wir den Shinkansen Kodama nach Mihara und wechselten dort in den lokalen Zug nach Hiro. Mit Hilfe der Webseite Hyperdia kann man sich die besten Verbindungen anzeigen lassen und für Japan Rail Pass Nutzer einfach den Nozumi und Hayabusa ausklammern lassen. Unter diesem Link findest du die Verbindung Hiroshima – Tadanoumi. Die schnellste Verbindung bringt dich in 55 Minuten nach Tadanoumi Station. Von dort gehst du auf die Hauptstraße und biegst nach rechts Richtung Pier. Diesen erreichst du nach ca. 5 Minuten und im Kiosk kannst du die Fährtickets sowie Hasenfutter kaufen, da diese nur auf dem Festland verkauf werden. Die Tickets kosten 640 Yen, das Hasenfutter 100 Yen. Behalte die braunen Papiertüten, denn du bekommst später für diese schöne Erinnerungspostkarten. Die Fähre fährt ca. alle 30 Minuten, manchmal auch später, je nach Verkehr. Daher kalkulier auf dem Rückweg mehr Puffer ein.
Vom Pier aus kann man das Hotel on ca. 40 Minuten erreichen. Man kann sich das Leben auch einfacher machen und den kostenlosen Shuttles nehmen. Auf Okunoshima gibt es neben dem Bus keine Autos oder Mopeds. Verständlich, denn man will seine kleinen, flauschigen Bewohner nicht verletzten.
Wie viel Zeit sollte ich für Okunoshima einplanen?
Je nachdem kann man schon einen ganzen Tag für die Kaninchen einplanen. Ich war nach 2 bis 3 Stunden etwas gelangweilt, da es wirklich nichts außer Kaninchen und eine schöne Aussicht gab. Noch nicht mal gutes Essen fand ich hier, denn das Restaurant des Hotels hatte geschlossen. Im kleinen Bistro war vieles schon ausverkauft und auf Japanisch, sodass ich nach einem Hit und Miss, dann doch meinen frittierten Oktopus bekam. Für Familien mit Kindern eignet sich definitiv ein ganzer Tag oder sogar zwei Tage. Für alle anderen empfiehlt sich eine frühe Fahrt nach Tadanoumi und eine Rückfahrt gegen Mittag, sodass man in Hiroshima lecker Okonomiyaki essen gehen kann.Wer nicht im dem Hotel übernachten möchte, kann natürlich auch sein Zelt einpacken und zelten. Es gibt hier sogar einige Grillstellen und gute Duschräume. Campen Deluxe!
Was kann man alles unternehmen?
Wenn man sich reichlich mit Kaninchenfutter eingedeckt hat (wir haben 5 Tüten gekauft, aber es hätte auch 4 locker gereicht, plus 6 Riesenrüben), kann man die vielen Kaninchen mästen. Ja genau mästen, denn einige sind richtig übergewichtig und bewegen sich keinen Zentimeter mehr. Es kommen täglich einige Hundert Touristen, die alle Kaninchen füttern möchten. Egal wie satt die Kaninchen sind, es gibt immer welche die hungrig sind.
Am höchsten Punkt der Insel hat man einen tollen Ausblick auf die Nachbarinsel. Mit einer guten Bentobox, viel Calpis und Sonnenbrille, lässt es sich hier aushalten. Leider habe ich meine Bentobox vergessen und war dementsprechend etwas genervt. Du bist nicht du, wenn du hungrig bist 🙂
Wie kamen die Kaninchen auf die Insel?
Tja, das fragen sich viele Touristen und Bewohner und jeder erzählt eine andere Geschichte. Angeblich brachten Schulkinder ein paar Kaninchen mit und entliessen Sie hier in die Freiheit. Andere erzählen, dass die Kaninchen Nachkommen der Testkaninchen waren und die Bewohner es nicht übers Herz brachten diese zu töten. Vielleicht handelt es sich auch um eine Mischung beider Geschichten? Keiner weiß wie Sie hinkamen, aber jeder weiß, dass Sie nun ein Teil der Insel sind und es auch in ferner Zukunft sein werden. Kommt nach Okunoshima, der Kaninchen-Insel!