City Trip Okt 19: Hygge in København

Das verlängerte 3. Oktoberwochenende eignete sich perfekt um eine neue Stadt zu erkunden. Meine Freundin Meike (die ich aus München kenne) und ich beschlossen, daher gemeinsam zu verreisen, jedoch wusste keiner wirklich wohin es gehen darf. Zur Debatte standen Skandinavien, der Osten (Lettland, Estland) oder doch das warme Marokko? Wir waren beide noch nicht dort und waren daher für alles offen. Leider haben wir dies mal wieder zu spät geplant, sodass die Flüge relativ teuer waren. Ich lag also in meinem Bett und dachte darüber nach, wie wir es das letzte Mal gemacht haben. Damals ging es 2017 nach Madrid und wir haben einfach festgelegt, dass der Flug unter 100 € pro Person kosten sollte. Aus London (was eigentlich geplant war) wurde ganz spontan Madrid und es war ein fantastischer Trip (viel Tanzerei, Fiestas, Tapas und Tinto di Verano).Nun denn, meine Schmerzgrenze für den Flug betrug ca 130 €, denn ich war erst  Wochen zuvor in London. Nach viel Sucherei fand ich einen guten Flug für 124 €. Einziger Wermutstropfen war der frühe Rückflug um 7 Uhr, aber durch die gute Verbindung zum Flughafen, sollte das kein Problem sein. Also buchte ich den Flug, schickte Meike einen Screenshot und Sie kümmerte sich um unser AirBnB, welche mit ca 80 € pro Nacht recht günstig war (Kopenhagen ist richtig teuer!).  7 Tage später saß  ich auch schon im Flugzeug Richtung Dänemark und freute mich  auf einige entspannte Tage im Norden.

Transport vom Flughafen in die Innenstadt:

Der Flughafen liegt ca.  30 Minuten außerhalb und ist über die M2 und M3 direkt an das U-Bahn System geschlossen. Eine Fahrt in die Stadt kostet zur Zeit (Stand Oktober 19) 36 Kronen (ca. 4,80 €, 1 Euro = 7,47 Kronen) mit dem Taxi wäre es zehn Mal soviel. 

Tageskarte – yay oder nay?

Für 200 Kronen kann man sich einen 72 Stunden City Pass besorgen, der zu unlimitierten Fahrten in der Innenstadt als auch zum Flughafen berechtigt. Ihr könnt diesen Online oder am Automaten kaufen: https://dinoffentligetransport.dk/citypass

Zahlung:

Dänemark ist mein Traumland was Kartenzahlung angeht. Ich zahle überall mit Kreditkarte oder EC-Karte und habe selten viel Bargeld dabei. Leider ist diese Zahlung in Deutschland, vor allem Frankfurt, mega unbeliebt, sodass ich einen Salto nach vorne gemacht habe, als ich gesehen habe, dass man wirklich überall mit Karte zahlen kann oder teilweise sogar muss (bei Street Food Läden kann man nur mit Karte zahlen. Vor Ort kann man sein Bargeld gegen eine Prepaid Karte tauschen). Kartenzahlung, vor allem Kontaktlos zahlen bzw. Google Pay ist einer der besten Erfindungen.

Meine Freundin war schon 2 Stunden vor mir im AirBnB und öffnete mir dann auch halb verschlafen die Tür. Wir hatten beide eine lange halbe Woche, daher legten wir uns auch direkt ins kuschelige Bett. Erst am nächsten Morgen realisierte ich, wie süß unsere Wohnung ist. Die Zwei-Zimmer-Wohnung entsprang aus dem nächsten Ikea Katalog und war einfach nur hygge.

Was bedeutet Hygge?

„Hygge“ bedeutet sowas wie gemütlich, komfortabel, sich wohl fühlen. Hygge kann eine gemütliche Wohnung sein, also auch eine schöne Zeit mit Freunden. Seid einfach mal Hygge 🙂

Was macht man in Kopenhagen?

Am allerersten Tag besuchten wir die kleine, aber feine Bäckerei Juno, wo es die besten Kardamonbrötchen gab. 2 Kardamonbrötchen und ein Kaffee kosteten mich fast 10 €, ein ganz schön teures Frühstück, aber man ist ja nun im Urlaub und da will man an sowas wie Geld nicht denken. 

Wir fuhren mit der Metro zum Rathausplatz, und nahmen an einer Free Walking Tour by Sanderman’s teil. Diese machten wir bereits in Madrid und man sieht relativ viel zu Fuss. Unsere Gruppe bestand zu 90 % aus Deutschen, was auch irgendwie lustig war. Unser Guide war nett, aber auch etwas langweilig, sodass ich mich schnell von anderen Sachen ablenken ließ Oh ein süßes Cafe, oh eine tolle Boutique, ohaa der Mann war ja sehr schnuckelig. Ihr wisst was ich meine 🙂

Die Tour führte uns zu den beiden Schlössern Christiansborg, welches vom Parlament verwendet wird und Amalienborg, als auch zu Nihavn, dem neuen, bunten Hafen aka Touristenmeile.

Nach der Tour seilten wir uns ab und suchten die nächste Street Food Läden. Dieser war auch nicht weit weg von Nihavn, sodass wir in 5 Minuten da waren. Dort gab es eine reichliche Auswahl an internationalem Essen. Wir entschieden uns für Smørrebrød, eine lokale Delikatesse. Smørrebrød ist ein belegtes Brötchen, aber eben in Deluxe, mit Rindfilet, Fisch etc. Unser Smörrebrod gehörte einem der bekanntesten Restaurants der Stadt an und war ein Traum. Einmal Smörrebrod bitte!

Am zweiten Tag ruhten wir uns aus, gingen Shoppen, weil Madame Mai natürlich Mütze und Handschuhe vergessen hat. Wer hätte denn schon gedacht, dass ich bei 15 ° C sowas benötige? Unterwegs machten wir hier und da mal eine Kaffeepause oder genossen die Aussicht vom Runden Turm.

Am dritten Tag nutzten wir unseren City Pass für die bekannten Wassertaxis und besuchten unter anderem die kleine Meerjungfrau (die wirklich winzig und den ganzen Trubel nicht wert ist), Christiana und Reffen.

Was ist Christiana?

Christiana ist eine autonome Freistadt innerhalb von Kopenhagen. Hier gibt es keine Polizei und es greifen eigene Regeln. Hier wird auf offener Straße Cannabis angeboten und es wird alles von der Stadt geduldet. Christiana kann man sich daher als alternativ Hippie Kommune vorstellen und ist definitiv eine Reise wert. 

Reffen? Reifen? Heh?

Reffen ist einer der größten Street Food Plätze und liegt nördlich von Christiana. Von Christiana kann man mit dem Bus nach Reffen fahren. Dort gibt es über 40 Stände aus aller Welt und hier kann man nur mit Karte zahlen. Wir schlemmerten uns durch die ganze Welt: Hotdogs aus dem Norden, Parmesan-Pommes, Mexikanisch, Jamaikanisch. Ohgott, das gleicht einem Food Orgasmus!

Kosten:

Dänemark sowie der ganze Norden ist sehr teuer. Für ein Abendessen liegt bei ca. 20 € pro Gericht, Getränke bei mindestens 5 € und Cocktails oder Bier bei ca. 10 €. Für die Unterkunft in einem Standardhotel rechne ich mit 100 bis 150 € pro Nacht, ein Bett in einem Hostel liegt bei ca 40 € pro Nacht und ein AirBnB bei ca 80 – 90 € pro Nacht.

Und so vergingen 4 Tage im Fluge, die auch ausreichend sind. Wir waren von Mittwoch abends bis Sonntag morgen da, und ich hätte es nicht anders eingeplant. Kopenhagen ist sehr klein und es gibt nicht sehr viel zu sehen, aber wer gutes Essen und tolle Mode mag, sollte definitiv vorbeischauen. Sooo wo reisen wir denn nächstes Mal hin? Marrkesch AnyOne?

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