Na du,
hast du den Neujahrskater gut überstanden? Ehrliche Antwort ja, wir wollen ja schließlich unsere Vorsätze einhalten.
In meinem Fall die Vorsätze der letzten 5 Jahre einhalten: Mehr Reisen, Mehr Essen, Mehr Sport treiben! Die ersten beiden sollte klappen, nur mit dem Sport klappt es nicht außer man zählt neuerdings Schlafen dazu. Darin bin ich nämlich Weltmeisterin.
2016 war ein erfolgreiches Jahr für mich und ich habe einiges von der Welt gesehen. Letztes Jahr habe ich 7 Länder bereist: Thailand, Vietnam und Hong Kong im März, Italien zu meinem Geburtstag im Juni, Spanien mit meinen Liebsten und meine absolute Favoriten Myanmar (Oktober) und Südkorea (November). Vielleicht schaffe ich es dieses auf 10 Länder?
Anfang Oktober reiste ich nach Myanmar (eines der magischsten Plätze weltweit), um dann 5 Tage nach Rückkehr weiter nach Südkorea zu fliegen. Purer Zufall, dass es so knapp war, denn Myanmar war schon sehr lange geplant und Südkorea kam 4 Wochen vor Abreise rein.
Dementsprechend war meine Woche chaotisch: Ankunft in München – Wäsche machen – Am nächsten Tag ins Büro (total gejetlagt) – Innerlich am Sterben – Schnell was essen – den Tag verfluchen – Ein paar Stunden Schlaf nachholen – Zum Flughafen rushen und das Parkhaus verfluchen, da wirklich alles voll ist – zum Gate laufen und hoffen den Flug nicht zu verpassen
Am nächsten Tag erreichte ich Seoul und traf dort meine Partnerin. Gemeinsam nahmen wir den Shuttlebus in die Stadt (16.000 KW, ca. 15 €) zum Four Seasons Seoul, das ich für die Nacht mein Eigen nennten durfte. Nach der lange Anreise über Amsterdam und Osaka war ich doch etwas müde und wahnsinnig hungrig (was ich generell eigentlich immer bin), sodass wir den nächstbesten Laden stürmten. In diesem Fall den Chicken Shop gegenüber, welcher super lecker war. Frittierte Hühnchen hier sind einfach toll, super knusprig und in unterschiedlichen Marinaden erhältlich.
Mein Tipp: Knoblauch (Viva el Garlic!) und Teriyaki.
Was liebe ich mehr als Frittierte Hühnchen? Mehr Hühnchen? Natürlich Street Food und Süßes 🙂
Nachdem wir uns an dem „Chicken“ herangetastet haben, ging es per Bus weiter Myeong-Dong, dem Shopping-und Essensparadies Seouls. Hier reihen sich Make Up Läden aneinander, Hello Kitty und Katzen Cafés gibts neben Spas und Boutiquen locken Jung und Alt an. Abends werden die ersten Stände aufgebaut und es riecht nach Paradies. Straßenzüge voller frittierter Snacks, süß oder salzig, Eis, Reiskuchen, Crepes … Merkt man dass ich sabbere?
Seoul ist ein Paradies für Hallyu Wave Fans, wie ich es einer war. Wenn du noch nie von Hallyu gehört hast, lese die nächsten Zeilen achtsam. Hallyu bezeichnet die „Koreanische Welle“, die durch Koreanische Dramen wie „Full House“, „Boys before Flowers“ oder „Winter Sonata“ nach Europa, Amerika und angrenzende Länder Asiens schwappte. Stundenlang saß man vor dem Bildschirm und wartete sehnsüchtig auf die nächste Folge. Eifersucht, Intrigen, Leidenschaft und hübsche (meist operierte) Darsteller rundeten das Abendprogramm ab. Weiterhin wurden K-Pop (Korean Pop) unter den Jugendlichen beliebt. Bands wie Shinhwa (genau ich bin ganz oldskool!) oder Big Bang (neue Generation) standen auf meiner Playlist und wurden hoch und runter gesungen. Meine Eltern konnten das Gekrächze irgendwann nicht mehr hören. Nun, die Zeiten sind fast vorbei, aber ab und zu höre ich sehr gerne Lieder aus meiner Teenagerzeit.
Für K-Drama Einsteiger empfehle ich: Secret Garden, You Are Beautiful (beides Romcoms) und wenn Ihr was fürs Auge wollt City Hunter mit Lee Min Ho. Die Story ist hier zweitrangig, falls ihr wisst was ich meine. Wenn nicht schaut euch das Video an.
Street Food in Seoul
Korean Make Up Trends
Seit Juli letzten Jahres hat nun auch ein koreanischer Make Up Store in München aufgemacht. Missha findet ihr auf der Leopold und ist der Grund für mein schwindendes Konto (neben Reisen und Essen). Ich schwöre auf die Produkte von Missha, da diese sehr hochwertig sind und keine Tierversuche verwenden. Meine Mutter legte immer viel Wert darauf, dass wir uns bis zum Teenageralter nicht schminken. Erst mit 16 Jahren benutzte ich zum ersten Mal Foundation und muss zugeben, dass ich es bis heute überhaupt nicht mag (ich musste erst Mal googlen wie Foundation anwendet, da weder Mama noch Schwester wussten wie das geht).
Warum soll ich meine gute Haut zukleistern? Wenn ich mich dann doch „voll kleistere“ verwende ich nur Make Up von Clinique, Dior, Benefit, YSL oder Missha. Nicht dass ich dem Supermarkt-Make Up nicht traue, aber meine Mama brachte mir bei auf hochwertige Produkte zu setzen. „Wenn du dein hübsches Gesicht schon vollmachst, dann verwende wenigstens anständiges Zeug. Hier hast du mal Chanel und Yves Saint Laurent!“
Wie lautet der einfachste Weg nicht dauernd teures Make Up nachzukaufen? Sich gar nicht heftig zu schminken. Ich schlafe lieber 20 Minuten länger als dass ich so lange im Bad brauche. Wenn ich natürlich wichtige Kundentermine oder Dates habe, gibt es das schnelle Benefit Hello Flawless Puder für unterwegs. Etwas Lidschatten, Rouge, Eyeliner und knallroten Lippenstift und ich sehe wieder ansehnlich aus. Meistens seh ich aber wie ein Zombie aus, aber was solls.
Asiaten sind wohl einer der oberflächlichsten Völker. Mein Haus muss größer sein, mein Auto dicker, meine Handtasche teurer und meine Kinder besser als deine sein. Ja es stimmt. Wir leben in einer Gesellschaft, wo Materielles vieles aussagt. Von allen Ländern Asiens ist Südkorea das „oberflächlichste“ Land. Überall wo man hingeht, strahlen einen Plakate mit Schönheitskliniken entgegen. Südkoreaner gehen ganz offen mit Ihren Makeln um und für Sie ist eine Lidfaltenoperation zum 18. Geburtstag Alltag.
„Wenn du nicht dem Schönheits-Standard angehörst (herzförmiges Gesicht, heller und makelloser Teint, lange braune Haare, schöne und tiefe Lidfalte), dann operier dich schön!“
In Seoul gibt es sehr viele hübsche Asiatinnen, aber ich wette dass 80% dieser Frauen wenigstens eine Operation gehabt haben. Sei es nur die Lidfalte, das Kinn oder die Nase. Ich bin nicht gegen Schönheitsoperationen, nein absolut nicht. Asiaten sehen generell jünger aus. Meine Mutter geht noch als Anfang 30 durch, meine Schwester kann noch ein Kinderticket ziehen und ich werde beim Weinkauf noch immer nach meinem Personalausweis gefragt. Theoretisch müsste ich mich Mitte 50 noch mit 30 durchgehen, oder? Und wehe ich werde nicht nach meinem Ausweis im Club gefragt!
Das Koreanische Make Up ist unter uns Asiatinnen sehr beliebt, denn es pflegt gut und der Teint strahlt richtig. In Südkorea ist es wichtig einen „Glow“ zu haben. Die Haut muss richtig strahlen und sollte nicht so mattierend sein wie in der westlichen Welt. Eine gesunde Haut strahlt also. Dementsprechend gibt es unzählige Hautpflegeprodukte wie meine geliebte Schnecken-Maske. Es klingt auf den ersten Blick eklig, aber das Schneckensekret ist unglaublich nährend. Nach einem langen Arbeitstag lege ich mich hin und gönne mir eine Gesichtsmaske, die der Haut einen kleinen Energiekick gibt. Eine Baumwoll-Gesichtsmaske kostet um die 2 € und ist im Store und auch online erhältlich. In Myeong-Dong, dem Make-Up Paradies bekam man bei jedem Besuch eine Maske kostenlos und wenn man eine 10-er Packung kaufte, eine weitere umsonst. Ich bin mit 50 Gesichtsmasken, etlichen Lippenstiften und Handcremes zurückgekommen. Ich widme dem Koreanischen Make Up mal einen separaten Artikel, sonst artet das hier noch aus und jeder denkt ich werbe hier für Missha etc …
Nun in Myeong-Dong gab es gefühlte 100 Make Up Läden, aber auch außergewöhnliche Boutiquen und Cafés. Eines davon ist das Hello Kitty Café. Das Café befindet sich im 1. Stock und ist komplett pink. Es werden Kuchen in Katzenform serviert und man kann auch Hello Kitty Merchandise erwerben. Für Fans ein absolutes Muss. Für mich pure Unterhaltung und Recherche. Mein Green Tea Latte hat ca. 5-6 € gekostet und war ganz ok. Viel teurer war der Besuch nebenan im Katzencafé. Man muss einen Eintritt von 9000 KW zahlen, der ein Freigetränk enthält. Bevor man das Café betritt, tauscht man seine Schuhe gegen Hausschuhe ein (so typisch für Asien), betritt den großen Raum und muss höllisch darauf achten, dass keine Katze entkommt. Dann kommt ein Kellner und desinfiziert einem die Hände, erklärt einem das System und drückt einem eine große weiße Plastiktüte in die Hand. Da er nicht so gut Englisch kann, weist er auf ein Schild, das in englisch geschrieben ist. Ah, ich soll meine Habseligkeiten und Jacke in die Tüte stopfen und die neben mich legen.
Perfekte Bild: Mai mit Ihrem Zitronentee und ein gigantischer Müllbeutel neben Ihr.
(Sorry, the picture is non available because it would ruin my reputation)
Nach dem ganzen Spaß steht auch ein kulturelleres Programm an. Seoul hat innerstädtisch 5 gut erhaltene Paläste. Einer davon ist der Changdeokgung Palast, welchen wir auf ganz traditioneller Weise erkundet haben. Nämlich in traditioneller Tracht! Die „Hanboks“ kann man in Bukchon Village ausleihen, einem Viertel mit alten, traditionellen Häusern, unweit des Palast. Wir waren im Hanboknam und ich glaube, dass die Tagesrate zwischen 25.000 bis 40.000 KW lag, je nach Kleidungsstück und Accessoires. Ein Hanbok besteht aus zwei Kleidungsstücken, dem jeogori, einer leichten Bluse und chima, einem langen Wickelrock, den man um die Brust bindet. In voller Montur stiegen wir in unseren Bus und fuhren zum Palast. Als wir ausstiegen, starrten alle Koreaner auf unsere Gruppe. Schon mal gestandene Männer in asiatischer Tracht gesehen? Einfach herrlich!